„Wir sehen schon den Stern“ – Konzert der MuKs zum Advent

Nicht nur im warmen Klang der Celli, dem Instrument des Jahres, präsentierte sich die Musik- und Kunstschule Bruchsal beim „Konzert zum Advent“

Mit einem Gedicht von Theodor Fontane schaffte Moderator Stefan Fuchs beim traditionellen „Konzert zum Advent“ der Musik- und Kunstschule (MuKs) Bruchsal die gedankliche Annäherung an die besinnliche Zeit. Das Konzert – Hand in Hand veranstaltet mit der katholischen Seelsorgeeinheit Bruchsal – wurde eröffnet mit dem strahlenden Klang des Trompeten-Ensembles (Leitung: Hermann Stiegeler) und Dietrich Buxtehudes „Fanfare & Chorus“. Nach einem sensiblen Wechselspiel mit der Orgel (Stefan Fuchs) bei „Freu dich, Erd und Sternenzelt“ (L. Graap) ließen die Trompeten beim gut geprobten „Es ist ein Ros entsprungen“ keinen Zweifel mehr aufkommen: Weihnachten ist auch in diesem Jahr wieder willkommen!

Mit bewundernswerter Intonationssicherheit strahlte das Erfolgs-Trio „Escole“ mit einer Sarabande von Paul Köpke viel musikalische Wärme aus. Mit ausdrucksstarkem und ausgewogenem Spiel spielte sich das Trio mit Ester Schmitt (Querflöte), Leonhard Ehrlich (Oboe) und Cosima Knell (Klarinette) mit zwei Mozart-Divertimenti die Themen-Bälle zu und dokumentierte ein routiniertes Zusammenspiel, das unter der Leitung von Bronia Hörburger regelmäßig vernehmbar nicht nur zur Weihnachtszeit gepflegt wird.

Was wäre die Adventszeit ohne den Klang der Blockflöten, der bei manchem der zahlreichen Zuhörer klingende Kindheits-Erinnerungen an die spannende Wunschzettel-Zeit erweckte? Mit fünf Weihnachtsweisen aus Oberbayern, England, Italien, Norwegen und der Schweiz gelang dem Blockflöten-Trio Lara Klingelhöfer, Lenja und Runa Kreutzer aus der Klasse Ulrich Enters ein klingender europäischer Weihnachts-Spagat.

Mit „Santa Lucia“, gewidmet der Heiligen „Leuchtenden“, erhellte Multitalent Raphael Stöckner (Klasse Astrid Siebe-Wagner) mit seinem eindrucksvollen und zugleich ehrfurchtsvollen Vokalbeitrag von der Empore die Herzen.

„Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen“ sang förmlich das Cello-Ensemble in einer eindringlichen Instrumentalversion des tröstlichen Psalm 91 von Felix Mendelssohn. Mit äußerst einfühlsamem Dirigat legte Bernhard Spranger förmlich die warmen Klangfarben von16 Cellisten behutsam direkt in die Herzen der Zuhörer, und brachte mit Franz Schuberts „Hymne“ die Seelen zum Schwingen.

Mit einem optimistischen Andante von Alexander Jekic waren die Akkordeonisten mit Simone Tonka musikalisch unterwegs. Anschließend interpretierten Lena Reiser, Marius Feßenbecker, Rita Springer und David Göbel mit „Im Regen“ (Bernhard Thomas Klein) den aktuellen Wetterbericht, und man hörte geradezu, wie sich die frisch gewaschene Winterlandschaft erwartungsvoll vorbereitet auf weihnachtlich-strahlenden Glanz, womöglich eines Tages doch noch im weihnachtlichen Schneegestöber?

Das kann nur die MuKs: Für einen krönenden Abschluss sorgte die „Sinfonietta“ der MuKs (Leitung: Bernhard Spranger). Mit hoher künstlerischer Reife und erstaunlich jungen Virtuosen erklang das Concerto Nr. 2 für Sopranblockflöte und Basso continuo (John Baston) mit den Solisten Celine Lac und Naidan von Stackelberg aus der Blockflötenklasse Norbert Gamm. Beim Finale sorgten Sinfonietta und die beeindruckenden Solistinnen Lavinia Mohr und Sophia Wieder mit einem Thema aus „Schindlers Liste“ für Violin-Duett und Streichorchester für Gänsehaut und Respekt. Der Weg ist bereitet, das Publikum brachte mit großem Applaus seine Dankbarkeit zum Ausdruck über alle Beiträge, die einmal mehr vom hohen Wert der Individualausbildung und des begleitenden Ensemblespiels durch ein engagiertes Lehrkräfte-Team an der MuKs zeugten.