Junge Talente begeistern beim Kammerkonzert „Im Rampenlicht!“ der Musik- und Kunstschule (MuKs) Ubstadt-Weiher im Kelterhaus

Junge Talente begeistern beim Kammerkonzert „Im Rampenlicht!“ der Musik- und Kunstschule (MuKs) Ubstadt-Weiher im Kelterhaus

Am vergangenen Sonntag präsentierten junge Talente zwischen 13 und 21 Jahren ihr Können beim MuKs-Talentschuppen, erstmals unter dem Titel “Im Rampenlicht!” Nach mehr als zehn Jahren der erfolgreichen Konzertreihe „Podium junger Musiker:innen“ wird diese beliebte MuKs-Matinee künftig unter diesem neuen Motto veranstaltet werden.

Die Matinee eröffnete ein Duo Violine-Klavier, bestehend aus der talentierten Manuela Barth Larios an der Violine und dem einfühlsamen Pianisten Hannes Engler, eine preisgekrönte Kammermusik-Kooperation von Geigenlehrerin Ulrike Hille (Musikschule Mehrklang Bad Schönborn) mit Toshiki Esau, Klavierleher an der MuKs Ubstadt-Weiher. Ihre Interpretationen von Werken bekannter Komponisten wie Hindemith (1. Satz der Sonate) und Beethoven (1. Satz der Frühlingssonate) waren beeindruckend und zeugten von ihrem technischen Geschick, harmonischem Miteinander und musikalischer Sensibilität.

Lia Bauer musizierte klanglich differenziert und stilistisch ausgefeilt den virtuosen ersten Satz aus dem Klarinettenkonzert B-Dur (Carl Ph. Stamitz), den Orchesterpart übernahm versiert Toshiki Esau am Klavier.

Ein weiterer Höhepunkt war das Klaviersolo von Roman Malitsky. Der erst 13-jährige Pianist brillierte mit Chopins „Regentropfenpräludium“ und dem „Minutenwalzer“. Seine virtuose Fingerfertigkeit, emotionale Tiefe, sowie seine in Anbetracht des so jungen Alters besonders beeindruckende Fähigkeit, einen musikalischen Bogen über das gesamte Präludium zu spannen, zogen die Zuhörer in ihren Bann.

Die „Lyric Suite“ für Fagott und Klavier des englischen Komponisten Thomas Dunhill, von Klara Haller im Duo mit dem erfahrenen MuKs-Dozenten Stefan Fuchs vorgetragen, sorgte für eine selten zu hörenden Klangfarbe. Dieses besondere Instrument faszinierte das Publikum spürbar. Klara Hallers leidenschaftliches Spiel und Stefan Fuchs’ einfühlsame Tastenklänge ließen die fünfsätzige Suite zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

Es folgte der Kopfsatz aus dem von Claude Debussy mit 18 Jahren auf einer Reise in die Toscana komponierten Klaviertrios. Die feingliedrige impressionistische Musik nahm alle mit auf eine emotionale Gedankenreise und brachten musikalisch ein Stück Italien ins Ubstadter Kelterhaus. Zu einem harmonisch eingespielten und ausdrucksstarken Klangkörper fanden hierzu Katharina Arnold (Violine), Fabian Lübbe (Violoncello) und Lennard Kiesbauer (Klavier) zusammen. Beide junge Männer studieren inzwischen Informatik, darüberhinaus haben sowohl Musik allgemein als auch deren Bezug zur MuKs nach wie vor einen hohen Stellenwert in ihrem Alltag. Auch die 17-jährige Katharina Arnold ist überzeugt: „die Geige wird mein Leben immer begleiten.“

Den musikalischen Bogen des Konzertprogramms schloss nochmals bestens disponiert das Duo Barth Larios-Engler mit zwei Stücken der französischen Komponistin Lili Boulanger – einer Zeitgenossin Paul Hindemiths. Die Spielfreude sprühte aus den jungen Künstlerpersönlichkeiten und animierten einmal mehr zu frenetischem Applaus.

Die jungen Talente hatten sich intensiv vorbereitet in den Kammermusik- und Instrumentalklassen-Klassen der MuKs mit den Lehrkräften Toshiki Esau, Ulrike Hille (a.G.), Bronia Hörburger, Claudia Liske, Elisabeth Münz, Leonid Schick, Susanne Schwieder und Bernhard Spranger.

Das Publikum war begeistert von der musikalischen Bandbreite und dem Talent der jungen Musikerinnen und Musiker.  Fast alle Darbietenden waren im Lauf ihres musikalischen Werdegangs Preisträger bzw. Preisträgerinnen musikalischer Nachwuchswettbewerbe, so auch 2024 einmal mehr Hannes Engler, dem im Rahmen von „Im Rampenlicht!“ durch Gemeinderat Patrick Wippel die Glückwünsche von Bürgermeister Tony Löffler überbracht wurden. Durch das Programm führte Zweigstellenleiterin Bronia Hörburger u.a. mittels persönlicher Statements der jungen Virtuosen zur ausgewählten Musik, deren Beziehung zu ihren Instrumenten oder der jeweils individuellen Bedeutung des Musizierens und stellte so eine emotionale Brücke her.

Eine gelungene Veranstaltung, in der sich „musikinfizierte“ junge Menschen künstlerisch auf Augenhöhe begegneten und das aufmerksame Publikum mit ihrer Leidenschaft und ihrem Können berührten.